"Manon Lescaut" in Osnabrück

Zu Beginn von Puccinis „Manon Lescaut“ am Theater Osnabrück befinden wir uns in einem Kino, sehen einerseits die Geschichte von Manon, andererseits das Kinopublikum, das aus die weiblichen Dienstkräfte betatschenden Männern besteht. Um ein frauenfeindliches, teils auch misshandelndes männliches Verhalten geht es in Walter Sutcliffes Inszenierung – obwohl doch Des Grieux ein Liebender ist, der die nach Glanz und Reichtum strebende Manon bis zum Schluss nicht verlässt. Große Begeisterung löst die „recht schnörkellose“ (Neue Osnabrücker Zeitung) Inszenierung nicht aus, die musikalische Leistung der Beteiligten umso mehr. Lina Liu in der Titelrolle, die in Osnabrück auch schon in anderen Puccini-Opern überzeugte, begeisterte das Publikum. Das Orchester „turtelt und tobt lebhaft aus dem Orchestergraben, und zwar immer genau auf den Punkt“, berichtet die NOZ, außerdem: „Chor und Extrachor (Markus Lafleur) erweisen sich als äußerst schlagkräftiges Ensemble, im dritten Akt wörtlich, ansonsten im übertragenen Sinne zu verstehen.“ Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Lina Liu, Opernchor und Extrachor des Theaters Osnabrück.

Zur Premierenübersicht