"Macbeth" in Hof

Das Theater Hof hat sich an eine schwierige Aufgabe gemacht: Zwei Meisterwerke der Theatergeschichte miteinander zu vereinen: „Macbeth“ von Shakespeare mit Verdis Oper „Macbeth“ – das Ganze in einer spartenübergreifenden Aufführung unter der Regie von Reinhardt Friese. Dieser äußert sich im Interview mit Dramatrug Lothar Krause zu seinem Ansinnen, nämlich die Wirkung der beiden Werke jeweils „mit der Hilfe des anderen zu verstärken“. Machtgier und die Bereitschaft zur Machtergreifung über Leichen zu gehen, schienen in der menschlichen Natur verankert zu sein, so Friese. Nur: „Man kann nicht davon ausgehen, dass man solche Schritte anordnen kann, ohne dass das die eigene Seele verstümmelt.“ Die Inszenierung verlegt das so entstandene Stück nicht an den Originalschauplatz Schottland, sondern vielmehr in ein fiktives faschistisches Land der 1930er-Jahre mit deutlichen Anklängen an die Nazi-Herrschaft. Fast alle Rollen sind von einem/er Schauspieler/in und einem/er Sänger/in besetzt. Wichtig war es dem Regisseur, beide Ebenen der Werke zu verdeutlichen: die realpolitische mit Machtgier und Morden auf der einen Seite, die mystisch-märchenhafte auf der anderen Seite. Und er geht davon aus: Die Hexen gibt es wirklich… Der Chor wird auf einer kleineren Bühne platziert und wird in seinen Einsätzen jeweils nach vorne „gefahren“. Das Foto (H. Dietz) zeigt Julia Leinweber als Zweite Hexe, Miriam Schwan als Erste Hexe, Marco Stickel als Macbeth (Schauspieler), Marina Schmitz als Dritte Hexe und Mitglieder des Ensembles.

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