Giuseppe Verdi hat in seiner „Luisa Miller“ Schillers „Kabale und Liebe“ vertont – mit inhaltlichen Abweichungen, die teilweise der italienischen Zensur geschuldet waren. Politisch brisante Inhalte mussten gestrichen werden, so dass sich das Geschehen auf die emotionalen Beziehungen zwischen den Figuren fokussiert. Am Theater Plauen-Zwickau hatte die Oper nun Premiere. Regisseur Thilo Reinhardt verlegt das Geschehen in die 1950er-Jahre; Rodolfo, Luisas Liebhaber, erweist sich hier als veritabler Rock’n Roller. Die Tragödie der beiden Liebenden, die durch gesellschaftliche Vorbehalte und eifersüchtige Intrigen von ihrem Glück abgehalten werden, nimmt ihren Lauf… Der „opernfreund“ berichtet von einer „durchweg fesselnden und konsequenten Sicht“. „Spielerisch und sängerisch bietet das Ensemble, das mit Igor Levitan (Wurm) nur einen Gast hinzuzieht, Beachtliches“, schreibt die Freie Presse. Und: „Der Opernchor lässt nach etwas nervösem Beginn mit eminenter Klangfülle und Dynamik aufhorchen.“ Und noch einmal der „opernfreund“: „Reinhardt erarbeitet mit allen Beteiligten, einschließlich der von Friedemann Schulz einstudierten Damen und Herren des Chores, individuelle Porträts der jeweiligen Charaktere, von ihren Gefühlen bestimmte Menschen aus Fleisch und Blut, die in einer unüberwindbaren Gegensätzen ausgelieferten Welt aufeinanderprallen.“ Foto: Peter Awtukowitsch