"Luisa Miller" in Osnabrück

„Zu Unrecht selten gespielt“, findet Regisseur Manuel Schmitt, der – erstmals in Osnabrück inszenierend – Verdis Oper auf die Bühne gebracht hat, die im Übergang von der Frühphase des Komponisten zu seinen großen und viel gespielten Werken entstand. Schillers „Kabale und Liebe“ reizte den italienischen Komponisten. „Es ist ein großartiges Drama, voller Leidenschaft und theatralisch sehr effektvoll“, schreibt er 1846, fürchtet aber gleichzeitig, dass die Zensur hier einiges auszusetzen hätte. In der Tat musste in der Oper einiges verändert werden, damit es uraufgeführt werden konnte. Schmitt hat die Handlung in eine dystopische Zukunft, ein diktatorisches System, verlegt und die beiden Gesellschaftsschichten, denen die Liebenden Luisa und Rodolfo angehören, durch ein sichtbares „Oben“ und „Unten“ markiert: oben die „upper class“, „unten naturverbundene im Wald lebende Bauern, die ums Überleben kämpfen müssen in diesem krass hierarchischen System“, so Schmitt. „Überragend ist Tetiana Miyus in der Titelrolle (…). Miyus Stimme strahlt bis zum Tod der Luisa – allein diese Sängerin lohnt den Besuch dieser Produktion“, schreibt die Neue Osnabrücker Zeitung. Und: „Die Oper ist plausibel erzählt, musikalisch feurig umgesetzt und mit einem stimmigen Sängerensemble besetzt.“ Foto: Stephan Glagla

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