Viel Schwarz ist zu sehen in Dietrich W. Hilsdorfs Inszenierung von Gaetano Donizettis Oper an der Semperoper Dresden. Die Figuren sind in schwarz gekleidet, der Bühnenraum von Johannes Leiacker ist ebenfalls düster-schwarz, darüber hinaus sehr einfach gestaltet. Die Handlung ist düster genug: Lucia darf nach Willen ihres Bruders Enrico nicht den geliebten Edgardo heiraten, weil dieser Enricos Todfeind ist. Nach einer Zwangsheirat verfällt sie dem Wahnsinn und stirbt, ebenso wie der Geliebte. Die Einfachheit der Ausstattung tut dem Gelingen keinen Abbruch. „Die Dresdner Inszenierung von Hilsdorf konzentriert sich ganz auf den Gesang, was auch durch das schlichte Bühnenbild von Johannes Leiacker unterstützt wird. Keine bemühte Symbolik, kein erhobener Zeigefinger - die Inszenierung bleibt auf dem Boden“, so schreibt es die Welt. „Die eigentliche Spannung und Atmosphäre aber resultiert vor allem aus der Musik und der fabelhaften Personenführung, mit der Hilsdorf das Ambiente für ein Fest der Stimmen schafft“, meint die neue musikzeitung (nmz). Giampaolo Bisanti am Pult bringe immer „das richtige Tempo, das richtige Gespür für diese Musik mit“, hören wir im MDR. Die nmz berichtet vom „exzellenten Chor“. Und das Fazit im MDR: „Viel besser kann man Belcanto-Oper nicht hören.“ Das Foto (Jochen Quast) zeigt Venera Gimadieva als Lucia di Lammermoor und den Sächsischen Staatopernchor Dresden.