Eine Oper mit einer Mischung aus komischen und ernsten Elementen hat Rossini mit seinem „Liebestrank“ geschrieben. Es gehe neben dem amüsanten Verwechslungsspiel auch „um das erwachende Selbstvertrauen eines jungen Liebhabers und die Frage nach dem Grund für wahre Liebe“, schreibt das Theater Magdeburg, das für die Inszenierung Mirella Weingarten engagiert hat, die auch das Bühnenbild verantwortet und die mit ihren Figuren Analogien zur Tierwelt entwickelt. „Für mich war es vor allem wichtig, eine poetische Welt zu erschaffen, in der Raum ist für Zweifel: Haben wir noch Instinkte, wie gehen wir miteinander um, welche Regeln befolgen wir, wenn wir uns binden?“ – So erklärt Weingarten ihren Regie-Ansatz im Interview. Ihre Inszenierung ruft bei Kritikern und Zuschauern gemischte Gefühle hervor, musikalisch aber ist der Abend ein großer Erfolg, vor allem für den Chor, der hier die/eine Hauptrolle einnimmt. „Der von Martin Wagner einstudierte Opernchor hatte sich vielseitig zu bewegen und ließ dennoch ausgewogenen, prächtigen Klang hören“, schreibt der Opernfreund. „Der Chor meisterte seine großen Aufgaben (…) großartig“, findet die Volksstimme. Vom „fulminanten Chor, der mühelos zwischen Nettig- und Bösartigkeit wechselt“, berichten die Opern News. Die Regisseurin lobt den „dynamischen, spielfreudigen Chor“. Und die Volksstimme bilanziert: „Schon wieder ein Treffer im Opernspielplan der Saison.“ Das Foto (Andreas Lander) zeigt den Opernchor des Theaters Magdeburg, Na’ama Shulman als Adina, Marco Pantelic als Belcore und Jeanett Neumeister als Gianetta.