"Der Liebestrank" in Köln

Gerade wurde bekannt, dass der Wiedereröffnungs-Termin der Kölner Oper sich vermutlich erneut verschiebt. Zum Ärger darüber passt es, dass im „Liebestrank“, der gerade im Ausweichquartier Staatenhaus seine Premiere erlebte, das Zusammenspiel von Orchester und Sänger*innen in allen Kritiken als optimierbar bezeichnet wird – und zwar ausschließlich aufgrund der Platzierung des Ensembles neben der Bühne. Ansonsten gibt es viel Lob für diese Inszenierung, die bereits eine Reise durch verschiedene europäische Städte hinter sich hat. Regisseur Damiano Michieletto platziert das Geschehen an einem schönen Sommerstrand, Adina betreibt eine Bar gleichen Namens, eine bunte Schar von Touristen bevölkert den Strand und zeigt sich dabei durchaus „erotisch aufgeschlossen“. Die Adaption des Sujets an moderne Verhältnisse gelinge verblüffend widerstandslos, berichtet der Kölner Stadtanzeiger. Und: „Insgesamt ist die Dichte der Einfälle durchaus bemerkenswert, die Personenführung geschmeidig und genau auf die Musik abgestimmt, und in den szenischen Details geschieht viel Gutes.“ „Angenehm zu sehen ist dabei, dass es nie in Klamauk abdriftet oder der Spaß nur seinen Selbstzweck kennt. Die Regie nimmt das Werk ernst und erzählt die Geschichte schlüssig und dabei ausgesprochen unterhaltsam“, meint der Opernfreund. Auch die musikalische Leistung erhält viel Lob, nicht zuletzt der Chor. „Der von Rustam Samedov und Luca Marcossi perfekt einstudierte Chor konnte, ergänzt durch einige attraktive Statisten, als Badegäste und Hochzeitsgäste glänzen“, so das Opernmagazin. Und das Online Musik Magazin berichtet: „Der Chor der Kölner Oper singt ganz ausgezeichnet (Einstudierung: Rustam Samedov) und macht auch in Strandkostümen bella figura.“ Das Foto (Matthias Jung) zeigt den Chor der Oper Köln und Kathrin Zukowski als Adina.

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