Man mag die Geschichte ein wenig seltsam finden. Sergej Prokofjew selbst hat das Libretto zu seiner Oper geschrieben, das sich an ein russisches Märchen anlehnt. Die Musik jedenfalls „weiß zwischen der avantgardistischen Moderne der Les Six und den klassischen Elementen der commedia dell’arte bestens zu unterhalten“, so das Aalto Theater Essen, das „Die Liebe zu den drei Orangen“ jetzt zur Aufführung brachte – in einer Inszenierung, die Laurent Pelly schon 2005 in Amsterdam gezeigt hat. Das Spiel auf der Bühne ist stets vom Kartenspiel dominiert, welches Fata Morgana und der Zauberer Tschelio miteinander austragen. „Die ins Essener Aalto-Theater übernommene Produktion setzt auf Unterhaltsamkeit, auf Situationskomik und hohes Tempo; ein weiteres Plus ist die Musikalität der Personenführung.“ Das schreiben die Ruhr Nachrichten über die Inszenierung. Und der „opernfreund“: „Der französische Regisseur beweist Gespür für feinen Witz und will eher unterhalten als schenkelklopfend komisch sein. Und das gelingt ihm ganz vorzüglich.“ Auch musikalisch begeisterte die Essener Premiere. Und „der Chor ist bestens aufgelegt, singt, tanzt und rennt, wie er soll, und zeigt so - von Patrick Jaskolka einstudiert - eine rundum tolle Leistung, stimmlich wie darstellerisch.“ (der opernfreund). Das Foto (Thilo Beu) zeigt Teiya Kasahara als Fata Morgana, Bart Driessen als Tschelio und Tänzer.