1913 an der Mailänder Scala uraufgeführt, war „Die Liebe der drei Könige“ zwar die erfolgreichste Oper des italienischen Komponisten Italo Montemezzi, verschwand dann aber trotzdem von den Spielplänen – mit einer Ausnahme Anfang der 1990er-Jahre in Kassel bis heute. Das Theater Lübeck hat sie nun ausgegraben. „Die musikalische Sprache bewegt sich zwischen zwei Polen – Richard Wagner und Claude Debussy“, lesen wir auf der Webseite des Theaters. „Sie wirkt eigenständig und nimmt gefangen“, findet die neue musikzeitung (nmz). Die „drei Könige“, der in Altura despotisch herrschende Archibaldo, sein Sohn Manfredo sowie der rechtmäßige Herrscher Prinz Avito lieben alle die selbe Frau, Fiora. Archibaldo hat sie zwar mit seinem Sohn verheiratet, sie fühlt sich aber (auch) zu Avito hingezogen. Der alternde König schließlich in seiner vehementen Sexgier verschuldet den tragischen Ausgang für alle Beteiligten. „Effi Mendéz findet klare Bilder für diese unheilvolle Konstellation“, schreiben die Lübecker Nachrichten. Und: „Sie führt die Darsteller überzeugend durch den Spielraum.“ Auch musikalisch gerät der Abend in Lübeck zum Erfolg. „Am Pult hat Vladar die Partitur dynamisch und klanglich mit großer Finesse umgesetzt und das Orchester zu einer höchst spannenden Interpretation angeregt“, so die nmz, die auch von einem stimmlich grandios besetzten Sängerensemble“ berichtet. Und schließlich: „Vergessen seien nicht die kleineren Rollen und der klangvoll intonierende Chor, auch sie hielten das hohe Niveau.“ Das Foto (Olaf Malzahn) zeigt Rúni Brattaberg als Archibaldo und María Fernanda Castillo als Fiora.