"Les contes d'Hoffmann" in Ulm

Jacques Offenbach hatte sich in Frankreich und darüber hinaus vor allem als Komponist von Operetten und komischen Opern einen Namen gemacht. Gegen Ende seines Lebens widmete er sich dann einem großformatigen Opernprojekt: einer Erzählung rund um den Dichter (und Komponisten) E.T.A. Hoffmann, der in der Liebe glücklos blieb. So auch der Held der Oper, die Offenbach nicht zu Ende komponieren konnte. Erst nach seinem Tod wurde die Partitur ergänzt, vor allem durch einzelne Chansons oder Lieder, die man in den Unterlagen des Komponisten fand. „Fantastische Geschichten von Liebe und Verzweiflung, Unheimlichem und Nebulösem, von Doppelgängern und den schwimmenden Grenzen von Gut und Böse“, erlebe der Opernzuschauer, so das Theater Ulm, das das Werk jetzt auf die Bühne brachte. Hoffmann selbst durchlebt, im Wesentlichen berauscht-betrunken, vergangene Liebesgeschichten mit unterschiedlichen Frauen. Diese werden in Ulm alle von Maryna Zubko verkörpert: ein Kraftakt, der gelingt. Die Kritiker loben insbesondere die durchweg gute musikalische Leistung: „Unter Leitung des Ersten Kapellmeisters spielten die Philharmoniker sehr fein, transparent, gut ausbalanciert. Unter der Leitung von Panagiotis Papadopoulos singt ein starkes Ensemble die Offenbach-Oper“, schreibt die Südwest Presse. „Fünf Akte, ein Rausch“, kommentiert die Heidenheimer Zeitung. Und die Schwäbische Zeitung findet: „Dem exzellenten Gesangsensemble und Panagiotis Papadopoulos am Pult des glänzend disponierten Philharmonischen Orchesters der Stadt Ulm gelingt musikalisch eine grandiose Interpretation.“ Das Foto (Marc Lontzek) zeigt Dae-Hee Shin, I Chiao Shih, Maryna Zubko, Markus Francke, Chor und Extrachor des Theaters Ulm.

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