"Le Grand Macabre" in Schwerin

Der neue Operndirektor am Mecklenburgischen Staatstheater, Martin G. Berger, will das Schweriner Publikum offenbar an zeitgenössisches Musiktheater heranführen. Als Auftaktoper im Premierenmarathon (5 Premieren an zwei Tagen) hat er György Ligetis Oper ausgewählt, in der der Tod persönlich auf die Erde kommt, um sie mit einem Kometenschlag zu vernichten. Das misslingt aufgrund eines Besäufnisses: Der Tod ist nicht mehr in der Lage, seinen Plan umzusetzen. Es siegen die Liebe, die Lust, das Leben… So weit der mehr als skurile Inhalt des Musiktheaterwerks. In Schwerin setzt Berger als Regisseur das Publikum auf die Drehbühne und baut um die Zuschauer herum eine rondellartige Kulisse mit Bühnenelementen und großen Leinwandprojektionen. Die Zuschauer sind also mittendrin im Geschehen. Das Stück passe wie kein zweites in unsere Zeit, erklärt Berger im NDR-Interview. In der post-pandemischen Zeit sei es ein sehr gutes Statement. „Le Grand Macabre“ sei „opulentes, sinnliches Welttheater und eines der wagemutigsten Werke Neuer Musik des 20. Jahrhunderts“, so das Theater auf seiner Webseite. Mit Pfeifen, Hupen, Klingeln und anderem Instrumentarium komplettiert Ligeti die Orchesterbesetzung. „Diese Inszenierung ist bunt, laut, schräg, vulgär - für Ohren und Augen der Betrachter ganz bestimmt ungewohnt, aber keinesfalls langweilig oder verstörend“, so der NDR. Das Publikum reagiert begeistert. Das Foto (Silke Winkler) zeigt Martin Gerke als ein Junge und Brian Davis als Nekrotzar.  

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