„Das Werk ist von höchster Brisanz und gehört in unsere Zeit,“ erklärt Hasko Weber, Generalintendant des Deutschen Nationaltheaters und der Staatskapelle Weimar. Sein Kollege Guy Montavon, Generalintendant des Theaters Erfurt, ergänzt: „Ich halte das Stück für einen überaus passenden, wichtigen Beitrag unserer beiden Theater und Orchester zum Gedenken an 100 Jahre deutsche Demokratie und Verfassung.“ Es geht in der Geschichte um Lanzelots Kampf gegen einen Drachen, einen totalitären Herrscher, mit dem sich das Volk arrangiert hat. Und es geht um die Frage, ob die schließlich befreite Gesellschaft in der Lage sein wird, ohne Totalitarismen zu leben. Welche Frage könnte aktueller sein? Paul Dessaus Oper „Lanzelot“ beruht auf Jewgeni Schwarz‘ Märchenkomödie „Der Drache”, das Libretto stammt von Heiner Müller. Diese Wiederentdeckung wird nun in einer Koproduktion der Häuser in Weimar und Erfurt aufgeführt und damit die Zusammenarbeit der Theater erfolgreich fortgesetzt. In Weimar war am 23. November Premiere, Erfurt übernimmt im Mai 2020. Von einer „sensationellen Wiederentdeckung“ berichtet der MDR. Und: „Regisseur Peter Konwitschny verlegt das inzwischen selbst historisierte Gegenwartsstück in unsere Zeit, indem er den sozialistischen Totalitarismus durch den Konsumterror des Kapitalismus ersetzt.“ „Mit 34Solo-und umfangreichen Chorpartien, sowie einer komplexen Instrumentierung führt diese Oper neben den Solist*innen des DNT Weimar und des Theaters Erfurt sowie Gästen auch die Opernchöre beider Häuser und die Kinderchöre der schola cantorum weimar und der Chorakademie Erfurt zusammen“, so das Nationaltheater. Große Begeisterung in den Medien über die musikalische Leistung der Solisten. „Aber auch alle andere überzeugen restlos. So wie die von Jens Petereit, Andreas Ketelhut und Cordula Fischer einstudierten Chöre“, findet die neue musikzeitung. Das Foto (Candy Welz) zeigt Wolfgang Schwaninger als Bürgermeister sowie Mitglieder der Opernchöre des DNT Weimar und des Theater Erfurt.