"La voix humaine" in Dessau

Eine Frau allein auf der Bühne, eine Stunde lang. Die Sängerin Ania Vegry, neu am Anhaltischen Theater Dessau-Roßlau, verkörpert eine Verlassene, allein mit ihrem Telefon: die einzige Verbindung nach draußen. Wie aktuell in einer Zeit, in der Menschen zu Hause bleiben, oft einsam, und nur noch mittelbar mit anderen kommunizieren. „Die perfekte Oper für unsere Situation!“, erklärt die Sopranistin. Francis Poulenc komponierte diese seine letzte Oper zu einem Text von Jean Cocteau. „Eine ergreifende Oper über äußere und innere Distanz, deren Aktualität sich nicht an den technischen Mitteln festmacht, mit denen kommuniziert wird“, schreibt das Theater. „Die Musik ist wunderbar, aber eigentlich besteht sie aus lauter Splittern, aus lauter Fragmenten von Arien“, beschreibt Vegry das Werk. Die Mitteldeutsche Zeitung findet: „Sowohl sängerisch als auch darstellerisch meistert die Solistin das einstündige, höchst anspruchsvolle Werk bravourös – feinfühlig am Klavier begleitet von Kapellmeister Wolfgang Kluge, der die musikalische Leitung hat.“ Foto: Claudia Heysel

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