Das Nationaltheater Mannheim, das schon seit der Spielzeit 2022/2023 saniert wird, hat eine neue Ausweichspielstätte: das Opernhaus Opal. Dort erlebte Verdis „Traviata“ ihre Premiere. „Die Interim-Spielstätte während der umbaubedingten Schließphase des Nationaltheaters ist alles andere als eine Notlösung, sondern ein echter Gewinn“, berichtet der SWR. Das bestätigen andere Kritiker. Und der Premierenabend dort wurde zum Erfolg. Die Frankfurter Rundschau (FR) schreibt von „Luise Kautz’ Inszenierung, die auf eine unverstaubte, geradlinige Erzählung abzielt“. Sie „erzählt die Geschichte der ‚Traviata‘ ganz aus der Psychologie der Figuren heraus und untersucht zugleich, wie in einer Welt ohne natürliche Ordnung, ohne vorgegebene Heiligkeit, das Individuum auf der Suche nach Sinn allein bleibt“, erläutert das Theater in seiner Einführung in das Werk. „Besser hätte Puhlmanns NTM-Oper kaum in die Premierensaison starten können. Man trifft auf große Oper, packende Tanzszenen und einen großen gemeinsamen Nenner“, fasst der Mannheimer Morgen den Abend zusammen. Es werde „genauso großartig gesungen wie gespielt“, findet die Rhein-Neckar-Zeitung. „GMD Roberto Rizzi Brignoli lässt aus dem Graben pures Verdi Glück erklingen, alles ist perfekt balanciert, jede Phrasierung ausgefeilt und transparent durchgehört“, lesen wir bei IOCO. Und noch einmal die FR: „Die Pariser Gesellschaft drogt sich zu, aber wesentlicher ist doch die Munterkeit des von Alistair Lilley trefflich einstudierten Chores, von Adrian Bärwinkel individuell ausgestattet.“ Das Publikum applaudierte begeistert und langanhaltend. Das Foto (Christian Kleiner) zeigt Jenish Ysmanov (Alfredo Germont), Raphael Wittmer (Gastone), Estelle Kruger (Violetta Valéry), Jordan Harding (Baron Douphol), Sung Ha (Doktor Grenvil), Bartosz Urbanowicz (Marquis d'Obigny), Opernchor des Nationaltheaters.