Verdis „Traviata“ am Opernhaus Dortmund: Die Geschichte eines Pary-Girls, das sein Glück nicht findet. Denn die Gesellschaft kann der Lebedame Violetta ihren Lebensstil nicht verzeihen, auch dann nicht, wenn sie ihm längst abgeschworen hat, sterbenskrank ist und glaubt, endlich die Liebe gefunden zu haben. Geradezu enthusiastisch klingen die Premierenberichte über die Dortmunder Inszenierung von Tina Lanik und über die musikalische Gestaltung, die in den Händen von Motonori Kobayashi liegt. „Herausragende Sängerleistungen, eine packende Inszenierung: Die Oper Dortmund schenkt NRW die bislang stärkste Verdi-Deutung der Spielzeit“, so „Der Westen“. Feinfühlig ertaste Tina Laniks Arbeit die Abgründe einer fatalen Dreiecksgeschichte. „Und wann hat man in der „Traviata“ so eindringlich gesehen, wie ein Mensch gebrochen wird?“ Auch musikalisch begeisterte dieser Abend, nicht nur die Kritiker, sondern auch das Publikum. „Musikalisch ist dies in jeder Hinsicht ein sensationeller Abend“, so die Ruhrnachrichten. Besonders erwähnenswert: Eleonore Marguerre in der Titelrolle. Der Westen: „Lange nicht war der Opernchor in so glänzender Form zu hören. Eine Höhepunkt der Ära Herzog!“ Und schließlich: „Am Ende stand bis hinauf auf den zweiten Balkon jubelnd jeder, der gesehen und gehört hatte, wozu ein Stadttheater fähig ist. Zu Großem: zu einem Musiktheater, das sich vor ersten Adressen der Zunft nicht verstecken muss.“ Das Foto (Thomas M. Jauk / Stage Picture GmbH) zeigt Natascha Valentin (Flora Bervoix), Edward Steele (Hausdiener bei Flora), Lucian Krasznec (Alfredo Germont), Morgan Moody (Marquis von Obigny), Xiaoke Hu (Gaston) und Ian Sidden (Doktor Grenvil).