"La Juive" in Mannheim

Als Koproduktion mit dem Kunsthuis Opera Vlaanderen in Antwerpen brachte das Nationaltheater Mannheim jetzt Fromental Halévys Oper auf die Bühne, in einer Inszenierung von Peter Konwitschny. Die Geschichte hat angesichts des religiösen Fanatismus, der hier beschrieben wird, höchste Aktualität. Der Antwerpener Intendant, Aviel Cahn, sagt im Film-Interview, er habe immer gewusst, dass er eines Tages diese Oper auf den Spielplan setzen würde. Dass das aber zu einer Zeit geschehe, in der es fast zur Gefahr werde, mit solchen Themen umzugehen, habe er nicht wissen können. Rachel, die vermeintliche Jüdin, erscheint mit Sprengstoffgürtel, aber auch der Weihnachtsmann darf nicht fehlen…  „Die Geschichte könnte leider aus dem Leben sein, denn es gibt Fundamentalismus, und es gibt beschissene Männer“, so Peter Konwitschny in der Einführung fürs Ensemble. Die ganze Inszenierung sei eine Einladung, sich selbst zu hinterfragen. „Die Oper am Nationaltheater Mannheim segelt weiter auf Erfolgskurs“, lesen wir im Mannheimer Morgen. „Unter dem Dirigat von Alois Seidlmeier entwickelte sich ein Abend perfekten Regiehandwerks, der zwar die Schwächen der Partitur und des Librettos nicht ausgleichen konnte, der aber dennoch keinerlei Längen aufkommen ließ und mitunter große Theaterspannung entwickelte.“ Das Foto (Hans Jörg Michel) zeigt Astrid Kessler als Rachel, Zurab Zurabishvilli als Éléazar und den Chor des NTM.

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