"La damnation de Faust" in Bremen

Eine große Choroper ist diese Faust-Version von Hector Berlioz allemal. Ein „revolutionäres Werk zwischen Oper, Oratorium und Chorsinfonie“, so definiert es das Theater Bremen. Faust leide hier „am Überdruss an sich selbst ebenso, wie er den Zugang zu einer Gesellschaft verloren hat, in der Gott tot ist und menschliche Werte längst obsolet geworden sind“. Regisseur Paul-Georg Dittrich hat sich dabei nicht für einen leichten Weg entschieden – was ihm vom Publikum wie von der Kritik gedankt wird. Diese Inszenierung sei „konzeptionell von einer vertrackten Intelligenz, die den Zuschauern das Nachvollziehen nicht immer leicht macht“, lobt die Deutsche Bühne. Dittrich inszeniere folgerichtig eine „temporeiche Szenenabfolge mit Mut zum Fragmentarischen“, so der Weser Kurier. Musikalisch gibt es viel Lob für GMD Markus Poschner, dessen letzte Bremer Premiere dieser „Faust“ war. Ebenso begeistert wird der Chor gefeiert. Von den „impulsiv mitreißenden Chören“ berichtet die Deutsche Bühne. „Rundum geglückt ist (…) die Einbindung des Opernchors und des Kinderchors (Leitung: Alice Meregaglia) als höllische wie weltliche Heerscharen… Genauso stark wird der Abend durch den Opernchor geprägt; der Oratoriums-Anteil der Musik bekommt durch dessen tadellose Leistung den Stellenwert, der ihm gebührt“, so schreibt der Weser Kurier. Und auch die neue musikzeitung spendet „ein großes Lob dem Chor und Extrachor, auch dem Kinderchor“. Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Theresa Kronthaler als Marguerite und den Chor des Theaters Bremen.

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