"Die Krönung der Poppea" in Kiel

„Eines der besten Textbücher der Operngeschichte trifft auf die Vertonung eines der größten Genies des Musiktheaters.“ So schreibt es das Theater Kiel zur Einführung von Claudio Monteverdis Oper mit dem Libretto von Giovanni Francesco Busenello. Dieses zähle „zum Schonungslosesten, was es in der Musiktheatergeschichte nicht nur des 17. Jahrhunderts zu finden“ gebe. Es geht um den Sieg von Amoral und Machtgier im alten Rom: Poppea, die Verführerin, wird am Ende zur Kaiserin gekrönt, ihre Widersacherin wird verbannt, der Philosoph Seneca, der ihr Vorhaltungen macht, gar in den Selbstmord getrieben. „Mit vielen stilkundigen italienischen Gästen hat die Oper Kiel ein frühes venezianisches Schlüsselwerk der Operngeschichte frisch und frech neu aufgelegt“, schreiben die Kieler Nachrichten. „Ein sinnlich-pralles Feuerwerk“ titelt die Schleswig-Holstein-Zeitung. Regisseurin Serena Sinigaglia wisse argumentativen Ernst mit augenzwinkernder Komik ideal zu verbinden. Die neue musikzeitung lobt den musikalischen Leiter des Abends, Alessandro Quarta: „Erstaunlich, wie er über die Dauer von fast drei Stunden das Sängerensemble und das Orchester zu sensibler, zugleich schwungvoller barocker Gestaltung animieren konnte.“ Und die Bilanz der Schleswig-Holstein-Zeitung: „Ganz große Oper!“ Das Foto (Olaf Struck) zeigt Amore Francesca Boncompagnials Amore, Tatia Jibladze als Nerone und Vigdis Bergitte Unsgård als Poppea.

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