"Krieg und Frieden" in Nürnberg

1812 startete Napoleon seinen wahnwitzigen Feldzug nach Russland. 1869 schrieb Tolstoi seinen Roman „Krieg und Frieden“ rund um Geschehnisse während dieses Feldzugs. 1941 schließlich komponierte Sergej Prokofjew eine Oper gleichen Titels auf der Basis des Romans, der längst zum Weltbestseller geworden war. Und heute ist Russland ein Land, „in dem ein leidgeprüftes Volk mit der Beschwörung historischer Größe narkotisiert wird“: So schreibt es das Theater Nürnberg, das jetzt – mit neuem Intendanten (Jens-Daniel Herzog) und neuer GMD (Joana Mallwitz) das Monumentalwerk in Angriff nahm. Das neue Nürnberger Leitungsteam zeichnete dabei auch für Regie und musikalische Leitung verantwortlich. Herzogs Idee: alle oben genannten Zeit-Ebenen in der Inszenierung wirksam werden zu lassen. „Daniel Herzog formt (…) ‚Krieg und Frieden‘ zu einem überwältigend klaren Epos über Liebe, Macht und Wahn durch alle Zeiten hindurch“, berichtet die Süddeutsche Zeitung. „Künstlerisch und inszenatorisch zeigte sich das neu formierte Team im Musiktheater hoch engagiert (...) Jens-Daniel Herzog gelingen darüber hinaus einige hervorragende theatrale Wirkungen“, schreiben die Nürnberger Nachrichten. Zur musikalischen Umsetzung urteilt die neue musikzeitung: „Joana Mallwitz bündelt die Kollektivkräfte klug, lässt das enorm konditionsstarke Orchester kaum einmal die Sänger übertönen und hat das Ganze auch im Kontakt zur Bühne bis auf kleine Wackler im zweiten Teil bewundernswert gut im Griff. Auch die Chöre entfalten in der Einstudierung Tarmo Vaasks furchteinflößende Intensität.“ Foto: Ludwig Olah

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