"Der Konsul" in Görlitz

Am Gerhart-Hauptmann-Theater inszeniert die Schauspielintendantin Dorotty Szalma gerne auch mal eine Oper, in dieser Spielzeit „Der Konsul“ des Komponisten Gian-Carlo Menotti, der im 20. Jahrhundert lebte und künstlerisch wirkte. Wie für andere seiner Werke schrieb er auch hier das Libretto selbst. Die Geschichte ist, obwohl 1950 uraufgeführt, höchst aktuell. Es geht um einen Freiheitskämpfer in einem fiktiven Land in Europa, der verfolgt wird und fliehen muss, aber seine Mutter, seine Frau und sein Kind nicht zurücklassen will. Also begibt sich Martha, seine Frau, ins Konsulat, wo sie den Konsul zu sprechen hofft. Hier erlebt sie die schärfsten Auswüchse der Bürokratie. „Sie sind falsch bei uns“, bekommt sie zu hören. Schließlich stirbt ihr Kind, und sie tötet sich selbst. Und nicht einmal ihr Mann kann sich retten. Die Regisseurin arbeitet mit Videobildern, die Geflüchtete aller Epochen der Menschheit zeigen. Die Sächsische Zeitung meint: „Das Thema von ‚Der Konsul‘ ist zutiefst menschlich und hat dabei erst einmal nichts mit politischen Präferenzen oder Einstellungen zu tun. Dieser Interpretation verschreibt sich die Görlitzer Aufführung unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Andrea Sanguineti und der Regie von Dorotty Szalma konsequent.“ Foto: Marlies Kross

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