"Die Jungfrau von Orléans" in Düsseldorf

Dass man diese Oper von Peter Tschaikowsky nicht öfter auf den Bühnen zu sehen bekommt, mag damit zusammenhängen, dass kurz nach deren Uraufführung im Jahr 1881 Zar Alexander II. starb und die Spielzeit aus diesem Grund unmittelbar beendet wurde, das Werk deshalb nicht die Verbreitung fand, die es verdient hätte. Jetzt hat die Deutsche Oper am Rhein Elisabeth Stöppler mit der Inszenierung beauftragt. Sie verortet die Geschichte von Anfang bis Ende in einer Kirche. „Ein Werk, das den Nerv der von realen Kriegsszenarien und Weihnachtsmärkten widersprüchlich geprägten Stimmung unserer Zeit pointiert trifft“, findet die Westfälische Rundschau. „Wer ist Jeanne d’Arc, die legendäre Jungfrau von Orléans?“, lautet eine Frage auf der Webseite des Hauses: „Eine junge Frau, die mit Mut die engen Begrenzungen ihres Standes und Geschlechts zu sprengen wagt und in ihrer Begegnung mit dem Krieg und der Liebe radikal den Frieden auf ihre Fahne schreibt, während die politischen Kräfte ihre Macht weiter an Sieg und Niederlage messen?“ „Johanna ist erst eine Außenseiterin, wird langsam zum Idol“, erklärt Stöppler im Interview. Es folgt der tiefe Fall, der im Tod endet. Die Premiere in Düsseldorf wurde umjubelt, auch die auf der Webseite zitierten „Scouts“ zeigen sich begeistert, nicht zuletzt vom Chor, dem hier eine zentrale Rolle zukommt. Von einem „fulminanten Chor, der auch toll schauspielert,“ ist die Rede. Der Chor sei „opulent, sehr detailliert schauspielerisch inszeniert und über das ganze Stück hinweg präsent“, heißt es an anderer Stelle. Die Westfälische Rundschau schwärmt vom „vorzüglichen Chor der Deutschen Oper am Rhein, der angesichts seiner großen und anspruchsvollen Aufgaben hier über sich hinauswächst“. Und die WZ bilanziert: „Musikalischer Hochgenuss“. Das Foto (Sandra Then) zeigt Mara Guseynova als Engel, Maria Kataevea als Johanna, Richard Sveda als Lionel, den Chor der Deutschen Oper am Rhein und Statisterie.

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