Zu Beginn eine Schweigeminute, später ein in ukrainischen Farben beleuchteter Vorhang: Das waren die deutlichen Hinweise auf das gegenwärtige Geschehen, ausgelöst durch einen kriegstreibenden russischen Herrscher. Ansonsten blieben allzu deutliche Analogien zwischen dem Zaren Iwan „dem Schrecklichen“ und Wladimir Putin aus, was in den zahlreich erschienenen Kritiken durchaus befürwortet wurde. Große Aufmerksamkeit zog die Premiere und deutsche szenische Erstaufführung dieser Oper von Georges Bizet auf sich. Warum dieses Werk nach seinem Erscheinen niemals zur Aufführung kam, ist nicht ganz klar. Jetzt wurde es am Staatstheater Meiningen ausgegraben und von Hinrich Horstkotte in Szene gesetzt. Es geht in dieser Oper nicht (nur) um einen kriegerischen Zaren, sondern auch um dessen Liebesgeschichte zur Tscherkessin Maria, die, zunächst als Gefangene, Iwans Liebe erwidert. „Die Figur der Marie hat etwas Jeanne d’Arc-artiges oder etwas von einem Freiheitsengel“, erklärt der Regisseur im Interview. Aber in Zeiten des Kriegs ist eine solche Liebe schwierig. Bizets Oper sei „musikalisch mitreißend durch den Dirigenten Philippe Bach und den Chorleiter Manuel Bethe gestaltet und von Hinrich Horstkotte am Staatstheater Meiningen sowohl ausgestattet wie in Szene gesetzt“ worden, berichtet die FAZ, die nicht nur Horstkottes Personenregie lobt, sondern auch die sängerische Leistung, nicht zu letzt den „hervorragend eingestimmten Chor“. Das Foto (Christina Iberl) zeigt Lea Pauline Kellermann, Shin Taniguchi, Stan Meus, Alex Kim, Monika Reinhard, den Chor und Extrachor sowie Statisterie des Staatstheaters Meiningen.