"Il trovatore" in Dessau

Verdis Opernklassiker am Anhaltischen Theater Dessau: Die Geschichte zweier junger Männer, die ohne es zu wissen Brüder sind, die die gleiche Frau lieben und in gegnerischen Armeen gegeneinander kämpfen. Hinter allen Verwirrungen und Intrigen: Azucena, die Zigeunerin. „Eigentlich könnte das Ganze auch ‚Azucenas Rache‘ heißen. Was an Verdi, aber in Dessau auch an Rita Kapfhammer liegt“, so die neue musikzeitung (nmz). Regie führte Rebecca Stanzel  - sie konnte nicht durchweg überzeugen.  „Regisseurin Rebekka Stanzel hält sich mit Deutungsambitionen zurück. Die Bühne von Ausstatter Markus Pysall bleibt düster abstrakt, die mächtigen Wände sind unheilverkündend verschiebbar. Das macht Effekt“, schreibt die nmz. Allerdings auch: „Das eigentliche Manko der Regie liegt in der Personenführung.“ „Der Nüchternheit den Vorzug zu geben, dieser Entschluss war stimmig, weil sich so Augen und Ohren ganz aufs Geschehen konzentrieren konnten, das Menschen in extremen Situationen zeigte“, urteilt die Zerbster Volksstimme. Die Kritiken über die musikalische Leitung fallen eindeutiger aus. Die Mitteldeutsche Zeitung: „Wenn aber die richtigen Sänger beisammen sind und sich auf der Bühne und im Graben alle auf Verdi einlassen, funktioniert das trotzdem. So wie jetzt am Anhaltischen Theater in Dessau.“ Und noch einmal die nmz: „Erfreulich, dass auch die kleinen Rollen (André Eckert als Fernando, David Amlen als Ruiz und Cornelia Marschall als Inez) sorgfältig besetzt und der mit Extrachor aufgestockte Opernchor von Sebastian Kennerknecht bestens einstudiert worden sind.“ Das Foto (Claudia Heysel) zeigt Rita Kapfhammer als Azucena, Damen und Herren des Opern- und Extrachores.

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