"Il teorema di Pasolini" an der Deutschen Oper Berlin

Giorgio Battistelli komponierte bereits 1992 die Oper „Il Teoreama di Pasolini“, die auf Pasolinis Buch und Film „Teorema“ basiert. Damals war es eine „Oper ohne Gesang“. Nun machte sich der Komponist, der die Rechte für die Umsetzung in eine Oper von Hans-Werner Henze übertragen bekommen hatte, an eine zweite Version, diesmal mit viel Gesang. Uraufgeführt wurde sie an der Deutschen Oper Berlin, inszeniert vom Regie-Duo „Dead Centre“. Die Handlung: Ein junger Mann taucht als Gast im Haus einer Familie auf, verführt der Reihe nach alle Mitglieder einschließlich des Hausmädchens und lässt sie verändert zurück. „Nach der plötzlichen Abreise dieses Gastes implodiert das gesamte Beziehungsgefüge, weil er offensichtlich etwas bewirkt oder freigelegt hat, was bis dahin verschüttet war“, schreibt die neue musikzeitung (nmz). „Wir glauben, dass es in TEOREMA vor allem darum geht, eine Regelhaftigkeit zu durchbrechen, die diejenigen, die sie ausüben, nicht mehr wahrnehmen.“ So kommentiert das Regieduo das Werk. Sie stellen das Geschehen als eine Art Laborsituation dar. Alle Familienmitglieder brechen schließlich auf in eine neue Existenz, Daseinssituation, Welt… Im ersten Teil steht jedem/jeder Sänger*in ein Schauspieler-Double zur Seite; nach Auszug des jungen Mannes (er als einziger agiert ohne Double) übernehmen die Sänger*innen auch den darstellerischen Part. „Der Darmstädter GMD Daniel Cohen animiert das Orchester der Deutschen Oper dabei zu einem imponierenden Höhenflug an Präzision und Sinnlichkeit“, so die nmz. Foto: Eike Walkenhorst

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