„Mozart zeigt mit dem Idomeneo-Stoff, angelehnt an den biblischen Urmythos von Abraham und Isaak, den Menschen in seiner Schwäche, seiner Verstrickung in Schuld, seinem Überlebenskampf und seinem Ringen um Würde.“ So schreibt es das Theater Trier auf seiner Webseite. Idomeneo, siegreich in Troja, gerät auf der Heimfahrt in einen Sturm und soll – als Gegengabe für die Rettung durch Poseidon – seinen Sohn Idamante opfern. Was in der Originalversion versöhnlich endet, gerät in der Inszenierung von Jasmina Hadziahmetovic zur menschlichen Katastrophe. Idomeno wird quasi zum Terroristen und erschießt diejenigen, die ihm lieb sind. „Mutig umgedeutet“ findet der Volksfreund diese Interpretation und schwärmt: „Welch ein Werk! Welch eine Interpretation!“ Offenbar schien der Regisseurin die Version, in der Idamante nicht nur überlebt, sondern auch Krone und die geliebte Ilia bekommt, in heutiger Zeit nicht angemessen. „Idomeneo“ ist eine echte Chor-Oper. Auch hier zeigt sich der Kritiker begeistert: „Und dann der Chor! Angela Händel hat die Hausbesetzung deutlich verstärkt und stellt eine Formation auf die Bühne, die alle Dramatik klangstark nachzeichnet. Und doch finden Sängerinnen und Sänger auch den rechten Tonfall für die scheinhafte Lyrik des Abschieds von Idamante (…), ein Abschied, der in eine Katastrophe ausläuft.“ (Volksfreund). Foto: ArtEO