Das Landestheater Neubrandenburg-Neustrelitz bangt derzeit um seine künstlerische Zukunft und um seine Existenz. Die geplante Theaterreform in Mecklenburg-Vorpommern lässt nichts Gutes hoffen, die Fusion mit dem Theater Vorpommern rückt in greifbare Nähe. Das hält das Haus nicht davon ab, gute Musiktheaterproduktionen zu zeigen. Jetzt hat Opernchef Wolfgang Lachnitt (der zum Ende der Spielzeit geht) „Hänsel und Gretel“ inszeniert und sich dabei schöne Regie-Ideen einfallen lassen. In Netzstrumpfhose und Glitzerkleid erinnert die Hexe an einen Transvestiten. Aber sie bleibt die „Böse“ und endet – wie die Gebrüder Grimm es vorgesehen haben – im eigenen Ofen. „Sänger und Philharmonie beweisen wieder einmal eine perfekte musikalische Harmonie“, schreibt der Nordkurier. Und: „Zusammen mit den Damen des Tanzhauses, des Opernchores und dem Kinderchor der Grundschule Kiefernheide in Neustrelitz sorgen die Musiker für eine grandiose Inszenierung.“ Das Publikum reagierte begeistert mit lang anhaltendem Applaus. Und zollten damit auch einem Theater Respekt, das Eigenständigkeit verdient hat und das für die Region ein wesentlicher Kulturfaktor ist. Das Foto (Tom Schweers) zeigt Rebekah Rota als Gretel, Bernd Könnes als Hexe und Lena Kutzner als Hänsel.