„Götterdämmerung“ in einem Museum – ausgestellt sind hier die „Requisiten“ der Vorgeschichte, die Wager in seiner Tetralogie erzählt, die in Würzburg aber nicht gespielt wird. Auf diese Weise stellt Regisseur Tomo Suago die Verbindung zur Nibelungen-Erzählung in Gänze her. Am Schluss sind die Museums-Vitrinen umgestürzt und leer. „Tomo Sugao gelingt das Unmögliche: Immer wieder bricht er die erhabene Tragik mit liebenswürdigen und kundigen Ironisierungen, ohne dem Ganzen die Tiefe zu nehmen“, schreibt die Main Post. Paul Zoller habe dafür „unter optimalem Einsatz von Drehbühne und Licht (Mariella von Vequel-Westernach) wunderbar wandelbare Welten geschaffen“, findet der BR. Gespielt wird eine Bearbeitung von Eberhard Kloke, die die Instrumentierung erheblich reduziert. Das gelingt offensichtlich: „Enrico Calesso hat sich mit seinen Musikerinnen und Musikern (und mit dem wie immer perfekt von Anton Tremmel vorbereiteten Chor) die unendlich vielschichtige und technisch kolossal schwere Partitur wirklich zu eigen gemacht“, findet die Main Post. Und der BR berichtet von einer „sehr beachtlichen Gesamtleistung, nicht zuletzt durch die viel beschäftigten Statisten und den ungewöhnlich stark präsenten Chor“. Das Foto (Nik Schölzel) zeigt Silke Evers, Marzia Marzo und Barbara Schöller als Nornen sowie Emil Harbas.