2007 gab es einen so genannten Skandal um Moritz Eggerts Oper „Freax“ an der Oper Bonn. Der vorgesehene Regisseur Christof Schlingensief machte kurz vor der geplanten Uraufführung einen Rückzieher. Das Stück, das vom Film „Freaks“ (1932) inspiriert war, musste seinerzeit konzertant aufgeführt werden. Der damalige Dramaturg der Bonner Oper, Jens Neundorff von Enzberg, heute Intendant des Regensburger Theaters, hat nun einen zweiten Versuch gemacht und das Stück szenisch in den Spielplan genommen. Die schwierige Frage, ob man behinderte Menschen auf die Bühne stellen kann, wurde in Regensburg umgangen, indem alternde Künstler statt der körperbehinderten Menschen als „Freax“ auftraten. Über das szenische Konzept, über die Frage, ob dieser „switch“ ins Altersheim der Künstler aufgeht, gibt es unterschiedliche Meinungen. Ganz überzeugend wirkte das nicht immer. Eggerts Musik aber kommt durchweg gut an. „Ganz klar, in jedem Moment passend“, hören wir im Deutschlandradio Kultur. „Sehr vielschichtig“, berichtet der BR. Die musikalische Leistung ist durchweg überzeugend. Über eine „starke Ensembleleistung“ berichtet Deutschlandradio Kultur, erwähnt dabei explizit auch den Chordirekter Alistair Lilly. Und der Chor, der bei Eggert viel zu tun hat, meistert diese schwierige Aufgabe exzellent. Vom „wundervollen Chor“ berichtet die Deutsche Bühne. Sehr berührend: die Szene, in der der Transvestit Dominique sein ganzes Leiden heraussingt. Otto Katzameier gelingt hier eine großartige Leistung. Das Foto (Jochen Quast) zeigt Otto Katzameier als Dominique.