Die Geschichte des iranischen Flüchtlings Mehran Karimi Nasseri, der 18 Jahre lang in einem Terminal des Pariser Flughafens Charles de Gaulle lebte, ist immer wieder durch die Medien gegangen und war die Basis für verschiedene künstlerische Werke. Der britische Komponist Jonathan Dove machte aus dem Stoff eine Oper, die jetzt am Staatstheater Oldenburg auf die Bühne kam. Hier geht es nicht nur um den Geflüchteten selbst, sondern auch um andere Figuren, die während eines Sturms im Flughafen festsitzen. „Der Flughafen entpuppt sich als eine Ort der Sehnsüchte, des Aufbruchs und des Neuanfangs“, so das Theater auf seiner Webseite. Die Umsetzung durch Kobie van Rensburg (Regie) und Vito Cristofaro (musikalische Leitung) löste viel Begeisterung aus, im Publikum wie in den Kritiken. Das Bühnenbild ist sehr einfach (einige Stuhlreihen wie im Wartebereich eines realen Flughafens), wird aber wirkungsvoll durch Videoprojektionen unterstützt. Kobie van Rensburg habe „eine feine Nase für den britischen Humor (…) sowie offensichtlich auch ein gewisses Faible für Monty Python“, lesen wir auf ioco.de. „Musik und Gesang sind wunderbar hörbar und ebenso vom Oldenburgischen Staatsorchester unter der Leitung von Vito Cristofaro interpretiert“, berichtet Radio Bremen. „Das kleine wunderbare Theater von Oldenburg schafft es immer wieder zu überraschen und Ausgrabungen bzw, Neuentdeckungen zu bringen, an die sich die großen Häuser nicht rantrauen“, schreibt der Opernfreund. Und das Fazit auf ioco.de: „In Oldenburg lässt sich ein Opernabend erleben, der konkurrenzlos alles bietet, was man sich von einem inspirierenden, optisch und akustisch ansprechenden und impulsgebenden Besuch an einem Staatstheater erwünscht: große Emotionen, große Stimmen, großer technischer und inszenatorischer Aufwand!“ Das Foto (Stephan Walzl) zeigt Martha Eason als Controller.