Richard Wagners Oper vom Holländer, der nur durch die treue Liebe einer Frau erlöst werden kann, und von Senta, die schon lange vom Holländer träumt, in einem kleinen Theater wie das in Gera auf die Bühne zu bringen, ist nicht ganz einfach. Kein geringerer als der Altmeister Achim Freyer konnte hier für Regie, Bühne, Kostüm und Video gewonnen werden. Im Interview sagt er: „Das Hören mit den Augen und das Sehen mit den Ohren: Das ist das Wichtige!“ Und: „Der Zuschauer wird zum kreativen schöpferischen Mitarbeiter.“ Fast alles hält Freyer auf der Bühne in schwarz-weißen Farben, der Chor tritt in unheimlichen Masken auf. „Man merkt, wie jung dieser 90-jährige Regisseur ist“, hören wir im Deutschlandfunk. Die Deutsche Bühne berichtet: „Achim Freyer beweist am Theater Altenburg Gera erneut, dass er weiß, wie Wagner funktioniert: Er zeigt den Klassiker als düstere Traumreise, die zum Fürchten einlädt.“ Auf die Figur des Erik setzt Freyer einen Fokus, er wird sogar gedoubelt. Musikalisch ist das Werk eine Herausforderung für ein kleines Theater. Die neue musikzeitung findet: „Alexandros Diamantis hat den aufgestockten Chor zwischen seemannsderb und geisterhaft für seine tragende Rolle passgenau einstudiert. Nicht zuletzt setzt GMD Ruben Gazarian mit dem Philharmonischen Orchester Altenburg Gera voll darauf, die Tonmalerei Richard Wagners mit der szenischen Malerei von Achim Freyer zu verbinden und einen Sog zu erzeugen.“ Das Foto (Ronny Ristok) zeigt den Chor des Theaters Altenburg-Gera.