"Fidelio" in Weimar

Es geht um die Freiheit in Ludwig van Beethovens einziger Oper, auch um das Bekenntnis zu eigenen Werten und das Einstehen dafür, selbst, wenn dies Gefangenschaft oder Lebensgefahr bedeutet. Hasko Weber hat nun am Nationaltheater Weimar seine erste Opernregiearbeit vorgelegt und sich für eine reduzierte Form entschieden. Eine quasi „halb-konzertante“ Aufführung nennt das der MDR. In der Thüringer Allgemeine heißt das so: „Von dieser wohlverstandenen Freiheit zur (Team-)Leistungsbereitschaft – lebt diese Produktion, und der Regisseur und Hausherr Hasko Weber besitzt das Selbstbewusstsein und die Klugheit, sich ganz in ihren Dienst zu stellen.“ Auch der Neue Merker deutet diese Inszenierung positiv: „Es ist klar, Hasko Weber nimmt in seiner klugen Regie keine moralische Zuordnung vor.“ Alles mögliche wird hier assoziiert: Gefängnissituation in Guantanamo, US-Wahlkampf und Aufstände an verschiedenen Plätzen dieser Welt. „Niklas Willén setzt auf einen sehr langsamen, sehr monumentalen, sehr orchestralen Beethoven“, hören wir im MDR. Die Thüringer Allgemeine berichtet: „Ein denkwürdiger, in seiner musikalischen Qualität geradezu sensationeller Abend nimmt seinen Lauf.“ Und bilanziert: „Beethovens ‚Fidelio‘ glückt musikalisch in rauschhafter Bravourleistung.“ Das Foto (Vincent Leifer) zeigt Christoph Stegemann als Rocco, Lars Cleveman als Florestan und Larissa Krokhina als Leonore.

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