Ein selten gespieltes Werk von Gaetano Donizetti, eine seltsame Handlung, in die ein Regisseur erst einmal „Sinn“ bringen muss: Der junge Novize Fernando verliebt sich in die Mätresse (die „Favoritin“) des Königs; dieser trennt sich von der Geliebten, gibt sie Fernando zur Frau – alles könnte gut sein. Aber gefangen in seinen Vorstellungen von Ehre und Religion entsagt Fernand dem Glück. „Martin Schüler hat erfreulicherweise diesen in sich geschlossenen Gefühlskosmos nicht zerstört, er hat eine historisierende Interpretation gewählt. Das heißt, er lässt die Figuren in Ruhe das tun, was sie auch 1840 schon taten und betört das Publikum durch klare, ästhetische Bilder“, so hören wir im rbb, wo auch vom „Schülerschen Humor“ die Rede ist. „Regisseur Martin Schüler stellt in plastischen Szenen, auch mit den dem Chor des Hofstaats, eine plausible Wiedergabe des teils krude anmutenden Geschehens auf die Bühne“, so der Neue Merker: „Die Damen und Herren des Opernchors singen spannende, teils intrigante Chöre.“ Und die Lausitzer Rundschau urteilt: „Und unter alles legten Ivo Hentschel und das Orchester einen so wohlausgewogenen, präzisen und farbenleuchtenden Klangteppich, dass es die reine Freude war. Jubel, Blumen, Begeisterung.“ Das Foto (Marlies Kross) zeigt Alexander Geller als Fernand und Damen des Opernchores.