"Faust (Margarethe)" in Lübeck

Der „Faust“-Stoff wurde nicht nur von Goethe in seinem weltbekannten Drama verarbeitet; auch mehrere Komponisten waren von der Geschichte fasziniert, unter ihnen Charles Gounod, der für seine 1859 uraufgeführte Oper „Handlung auf den Teufelspakt sowie auf die vielschichtige Beziehung zwischen Faust und Margarethe im Spannungsfeld von sinnlichem Verlangen, Liebe und Missbrauch“ konzentriert, wie das Theater Lübeck schreibt. Hier kam die Oper in der Inszenierung von Kasper Wilton auf die Bühne. Der gealterte Gelehrte Faust steht kurz vor dem Suizid, lässt sich aber stattdessen mit Mephisto ein. Das Drama um die Beziehung zwischen Faust und Margarehte, die schließlich als Mörderin des eigenen Kindes zum Tode verurteilt wird, nimmt seinen Lauf. Von einem „großen Opernabend“ berichten die Lübecker Nachrichten: „Die Inszenierung (…) von Kasper Wilton (…) ist ein großer Wurf. (…) Es gibt immer wieder wunderbare Regie-Einfälle.“ „Der dänische Regisseur Kasper Wilton entwickelte mit seinem Team Camilla Bjørnvad (Bühne und Kostüme) und Ulla Benninghoven (Choreografie) eine ausgesprochene Lust daran, die Tanzszenen orgiastisch und mit Kokain zu würzen, auch sonst auf derbe Pointen zu setzen“, schreibt die neue musikzeitung. Viel Lob gibt es für den Chor: „Der ist wirklich großartig – wuchtig in den Massenszenen, dabei vollkommen exakt und in Frauen- und Männerstimmen in allen Lagen sicher; dies schaffen alle Mitwirkenden auch in den Szenen, wo sie wild und besoffen tanzen und derbe Späße treiben“, so der Opernfreund. „Jan-Michael Krüger hat den Chor perfekt einstudiert“, urteilen die Lübecker Nachrichten. „Grand-opéra vom besten – und nicht zu versäumen“, lesen wir bei HL-live. Das fand auch das Publikum und applaudierte begeistert. Foto: Jochen Quast

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