„Ich brauche Menschen, keine Puppen. Mich spricht jedes Opernsujet an, in dem ich – auch wenn es keine kräftigen und überraschenden Effekte hat – Menschen finde wie mich, die Gefühle haben, wie ich sie habe und die ich verstehe.“ Das schrieb Peter I. Tschaikowsky zu seinem Vorhaben, Alexander Puschkins Versroman „Eugen Onegin“ in einer Oper zu vertonen. In Magdeburg führte Generalintendant Julien Chavaz erstmals Regie und will – so lesen wir es in der Programmankündigung – das Publikum einladen „auf eine emotionale Reise ins Innenleben junger Menschen, bei der die Grenzen zwischen Realität und Traum verschwimmen“. Die Umsetzung dieses Plans gelingt laut Rezension im „Opernfreund“ nicht, musikalisch aber begeistert der Premierenabend Kritiker wie Publikum. „Bereits nach wenigen Minuten kann sich das Publikum kaum auf seinen Plätzen halten. Spätestens mit der ersten Chor-Nummer ist klar: In den nächsten drei Stunden ist viel zu erwarten. (…) Die explosiven Ensemble-Stücke, sowie die Soli von Tatjana, Lenski und Eugen werden immer wieder mit tosendem Applaus belohnt.“ So ist es auf Tag24 zu lesen. „Musikalisch überzeugt die Produktion in jedem Detail. (…) Der Klang blüht und rauscht, nimmt sich auch feinsinnig zurück, je nach Situation“, schreibt die Volksstimme. „Erfreulich war der prächtige, stets ausgewogene Klang des von Martin Wagner einstudierten Opernchors“ findet der Opernfreund. Und das Fazit in der Volksstimme: „Diesem ‚Onegin‘ ist ein langes Leben auf der Magdeburger Bühne mit vielen Zuschauern zu wünschen.“ Das Foto (Nilz Boehme) zeigt den Opernchor des Theaters Magdeburg, Marko Pantelic als Eugen Onegin und Aleksandr Nesterenko als Lenski.