"Die drei Wünsche oder Die Launen des Lebens" in Chemnitz

Eine „Filmoper“ ist Bohuslav Martinůs „Die drei Wünsche“ – auch, wenn Regisseurin Rahel Thiel am Theater Chemnitz das Geschehen vom Film-Set auf die Theaterbühne verlegt. Ein „Stück im Stück“ wird gezeigt. Auf der Bühne wird ein Stück geprobt, in dem sich eine Fee namens „Null“, gefangen vom Jäger Monsieur Juste, ihre Freiheit erkauft, indem sie ihm drei Wünsche gewährt. Aber das geht nicht so aus, wie Juste und seine Frau es sich wünschen. Im Miteinander der Theaterleute spiegelt sich das Geschehen. Erst 1971 wurde die 1928/1929 komponierte Oper in Brno uraufgeführt – und bis heute äußerst selten gespielt. „Zwischen grotesker Komik und bitterer Ironie schwankend, sucht ‚Die drei Wünsche‘ jenseits gängiger Wertvorstellungen nach dem, was das Leben reich macht“, schreibt das Theater in seiner Einführung zur Premiere. Die Rolle der Fee wird von Countertenor Etienne Walch gesungen, der begeisterte Kritiken erhält. „Hier handelt es sich um eine Art Dada-Oper mit so viel Jazz darin, dass es eine Lust ist und endlich einmal so klingt, wie eine Jazzoper klingen sollte“, kommentiert die Frankfurter Rundschau, und: „Es gibt aufregende Chornummern (darunter einen regelrechten Turbachor), von Stefan Bilz exzellent einstudiert.“ „Bohuslav Martinůs Filmoper (…) gleicht einem Wimmelbuch der Musikgeschichte – und gehört nicht nur deshalb unbedingt auf die Bühne!“, so die Deutsche Bühne. Hier ist auch zu lesen: „Die Bühne von Fabian Wendling und die phantastischen Kostüme von Rebekka Dornhege Reyes bieten eine Ausstattung, wegen der allein man diese Produktion nicht verpassen sollte – und die alle Absurdität auf die Spitze treibt.“ Das Premierenpublikum zeigte sich begeistert und spendete lange Beifall. Foto: Nasser Hashemi

Zur Premierenübersicht