"Don Pasquale" in Augsburg

Gaetano Donizettis komische Oper eignet sich als Publikumsrenner. Don Pasquale, alt und geizig, sucht sich eine junge Frau, die eigentlich seinen Neffen liebt – und ihrem vermeintlichen Ehemann die Hölle heiß macht. Schließlich ist er heilfroh, als er sie wieder los ist – und es kommt endlich zusammen, was zusammengehört. „Diesen heiteren Stoff setzt Donizetti voller Leichtigkeit in Töne, doch zieht sich durch das lustvolle Geplapper auch der polternde, hektische Gestus der aufkommenden Industrialisierung: Weder Musik noch Figuren kommen jemals zur Ruhe.“ So lesen wir in der Ankündigung des Theaters Augsburg zur Premiere in der Ausweichspielstätte Martinipark. Regisseurin Corinna von Rad verlagert das Geschehen in die Gegenwart – in eine Art Fernsehshow. „Jede ‚Pasquale‘-Inszenierung tut gut daran, ohne allzu lastenden Überbau auf das temporeiche Geschehen zu vertrauen, und diese Klugheit besitzt auch Corinna von Rad bei ihrer Neuinszenierung für das Staatstheater Augsburg“, schreibt die Augsburger Allgemeine, die auch von einem „vortrefflichen Sängerensemble“ berichtet. Die neue musikzeitung meint: „Domonkos Héja liefert mit den Augsburger Philharmonikern und dem unter Carl Philipp Fromherz Unterbeschäftigung durch musikalische Gewitztheit ausgleichenden Chor einen stilsicheren, pointierten und durch alle denkbaren Farbskalen tänzelnden Donizetti.“ Das Foto (Jan Pieter Fuhr) zeigt Florian Götz als Malatesta, Jihyun Cecilia Lee als Norina, Emanuele D`Aguanno als Ernesto, Stefan Sevenich als Don Pasquale und Mitglieder des Opernchors.

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