Mozart auf der Baustelle: Nach dem ersten Akt rücken im Ulmer „Don Giovanni“ die Bagger an, um den Lustgarten des Frauenverführers zu zerstören: Anspielung auf die Sanierungs- und Baustellensituation des Theaters. „Sehr ulmisch inszeniert, dieser ‚Don Giovanni‘. Auf jeden Fall sehr beziehungsreich im Bühnenbild von Marianne Hollenstein. Überzeugend führt Kaiser die Oper aus einer Märchenvorzeit in die Gegenwart“, so kommentiert die Südwestpresse die Inszenierung von Matthias Kaiser. Denn die Bagger ermöglichen auch den Zeitsprung aus dem 17. Jahrhundert im ersten Akt in die Mitte des 20. Jahrhunderts. „Nicht nur überraschend, auch heiter geht es zu in der Ulmer Inszenierung“, hören wir im SWR. Kaiser sieht den „Don Giovanni“ vor allem als „dramma giocoso“. „Sängerinnen und Sänger sowie ein Orchester in Höchstform“, lautet die Bewertung der musikalischen Leistung in der SWR-Kritik. Und die Nachtkritik schreibt: „Der neue 1. Kapellmeisters Joongbae Jee legte eine solide Premiere hin.“ Foto: Jochen Klenk