„Don Giovanni“ im IKEA-Ambiente? In der Regensburger Inszenierung von Matthias Reichwald reichen im ersten Akt eine kahle Holzbühne mit beweglichen Lamellen in der Rückwand, um Zu- und Abgänge, Versteckspiel und heimliches Lauschen darzustellen. Die liebeswütige Titelfigur geht ganz schön zur Sache – sehr deutlich wird hier auch die Zwiegespaltenheit der Frauen, Anna und Zerlina, die sich durchaus einlassen auf das Liebesspiel, um später dem jeweiligen Partner die reine Liebe zu schwören. Nur Elvira liebt einzig Don Giovanni, erfleht noch nach Demütigung durch das Gespann Giovanni-Leporello Gnade für den Geliebten. Das „letzte Mahl“ am Schluss spielt sich in einem schwimmbadähnlichen Graben ab und erschließt sich dem Zuschauer nicht direkt. Großartig die Darstellerin der Anna, Anna Pisareva, und Matthias Störmer als Don Giovanni (beide Mitglieder des Ensembles), der toll singt und toll spielt. Insgesamt zeigt das Stadttheater Regensburg, dass es auf hohem Niveau Oper singen und spielen kann. Das Foto (Martin Sigmund) zeigt Matthias Störmer als Don Giovanni, Jongmin Yoon als Leporello und den Opernchor des Regensburger Theaters.