Deutscher Kulturrat: Studie zur wirtschaftlichen Lage in der Kulturbranche

Der Deutsche Kulturrat hat seine neueste Publikation "Baustelle Geschlechtergerechtigkeit: Datenreport zur wirtschaftlichen und sozialen Lage im Arbeitsmarkt Kultur" vorgestellt. In der Publikation wird zum einen auf die Zahl der Angestellten in Kultur- und Medienberufen und deren Einkommen eingegangen. Zum anderen werden die Selbstständigen, hier besonders die Soloselbstständigen, zu denen auch die freiberuflich arbeitenden Künstlerinnen und Künstler zählen, in den Blick genommen.

Der Befund ist ernüchternd: Im Großen und Ganzen verdienen die Beschäftigten in Kultur- und Medienberufen weniger als der Durchschnitt in anderen Berufen. Frauen verdienen noch einmal weniger als Männer. Nach wie vor erzielt die Mehrzahl der soloselbständigen Künstlerinnen und Künstler ein sehr geringes Einkommen. Obwohl der Gender-Pay-Gap im Kulturbereich in einigen Tätigkeitsbereichen zurückgegangen ist, befindet er sich immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Wird nur das Jahr 2023 betrachtet, liegt der Gender-Pay-Gap bei den Soloselbstständigen im Wortbereich bei 18 Prozent, in der Bildenden Kunst bei 22 Prozent, in der Musik bei 22 Prozent und in der Darstellenden Kunst bei 32 Prozent. Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien, so die Pressemeldung des Kulturrats, bleibe eine große Baustelle. Ermöglicht wurde die Studie mit Förderung aus dem Etat von Kulturstaatsministerin Claudia Roth.

Gabriele Schulz, Olaf Zimmermann: Baustelle Geschlechtergerechtigkeit
Datenreport zur wirtschaftlichen und sozialen Lage im Arbeitsmarkt Kultur
ISBN 978-3-947308-36-1, 236 Seiten, 22,80 Euro