"Dante" in Braunschweig

Zu Lebzeiten war Benjamin Godard als Komponist in Frankreich durchaus berühmt. Nicht zuletzt seine Gegnerschaft zu Richard Wagner führte dazu, dass er in Vergessenheit geriet. Immerhin schrieb er unter anderem sechs Opern, von denen eine, ein „Biopic“ über den italienischen Dichter Dante Alighieri, nun in Braunschweig ihre Premiere erlebte. Am Sterbebett seiner geliebten Béatrice flüchtet sich Dante in Erinnerungen an Ereignisse in seinem Leben, zum Beispiel an die politischen Fehden zwischen Ghibellinen und Guelfen, aber auch an den Konflikt mit seinem Freund Simeone Bardi. Diese Erinnerungsbilder machen die Oper zu einer Aufeinanderfolge von einzelnen Szenen, nicht immer mit einem erzählerischen Zusammenhang. Über den musikalischen Wert von Godards Oper sind sich die Kritiker uneins, einig aber über die Qualität der Umsetzung in Braunschweig. Vom „engagiert und glaubwürdig agierenden Opernensemble, das auch stimmlich durchgängig positiven Eindruck machte,“ lesen wir auf operalounge. Der Opernfreund schreibt: „Chor und Extrachor, einstudiert von Georg Menskes und Johanna Motter, glänzten durch Klangfülle und stimmliche Ausgewogenheit.“ Und der Rezensent von Deutschlandfunk Kultur bilanziert: „So gut wie das szenisch gemacht ist, so schön wie das anzusehen ist, und so gut wie das klingt, würde ich für diesen Abend auch weite Reisen empfehlen.“

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