DIS-TANZEN war eines der ersten bundesweiten Förderprogramme, die in der Corona-Pandemie wirksam wurden. Der Dachverband Tanz Deutschland (DTD) startete das Programm als Teil der Hilfsprogramme Tanz von NEUSTART KULTUR, koordiniert mit JOINT ADVENTURES – Walter Heun/ Nationales Performance Netz (NPN) und Bureau Ritter. Ziel war es, eine passgenaue Förderung für Tanzschaffende und Tanzschulen zu entwickeln. Dass dies gelungen ist, belegt jetzt eine Evaluation. Hervorgehoben werden die passgenau entwickelten Förderinstrumente und die hohe Flexibilität bei der Gestaltung der Projekte, was eine besonders effektive Nutzung der Fördergelder ermöglichte. Das Institut für Bildung, Entwicklung und Beratung betont in der Bewertung, dass die Förderung der „unsichtbaren Arbeiten“ und die „Berücksichtigung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ zwei Merkmale sind, die das Programm als fast einzigartig auszeichnen. Im Rahmen von DIS-TANZEN standen Fördermittel in Höhe von rund 25 Mio. Euro zur Verfügung.
Das Institut empfiehlt die effektive Verfahrensweise sowie die Besonderheit der Förderung der „unsichtbaren Arbeiten“ und die „Berücksichtigung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ in zukünftige Programme zu übernehmen und nachhaltig zu etablieren. Der DTD sieht es als notwendig an, den Handlungsempfehlungen zu folgen und die Konzeption des Förderprogramms DIS-TANZEN in zukünftigen Förderprojekten weiterzuentwickeln. Darüber hinaus ist die Frage nach diskriminierungssensiblen Prozessen für den DTD ein essenzieller Bestandteil zukünftiger Fördermöglichkeiten. Das Team und die Jury haben sich im Laufe des Förderprogramms DIS-TANZ-SOLO intensiv mit einer diskriminierungssensiblen Umsetzung von Förder- und Juryverfahren beschäftigt. Hieraus entstand eine entsprechende Publikation, die genau diese Themen enger in den Fokus rückt. Die Publikation ist barrierefrei unter https://www.dis-tanzen.de/publikationen/gestaltung-von-jury-und-foerderverfahren abrufbar.
Die erste Förderphase des Programms DIS-TANZEN wurde im August 2020 ausgeschrieben. Die letzte endete im Sommer 2023. Mit über 2.500 geförderten Projekten hat das Hilfsprogramm DIS-TANZEN große Teile der Tanzszene in Deutschland in der Pandemie fördern können. Das Förderprogramm richtete sich an zwei verschiedene Zielgruppen: DIS-TANZ-SOLO adressierte soloselbständige Tanzschaffende und ab der dritten Förderrunde auch Absolvent*innen, die Impulsförderung DIS-TANZ-IMPULS Tanzschulen und Tanzpädagogik in kulturellen Einrichtungen. Ein besonderer Fokus wurde dabei auf die Entwicklung und Erprobung neuer Formen des künstlerischen und tanzpädagogischen bzw. tanzvermittelnden Arbeitens gelegt. Ziel von DIS-TANZEN war es, die einzelnen Akteur*innen des Tanzes in der Zukunft zu stärken und innovative Beispiele sowie Modelle für die gesamte Tanzszene entstehen zu lassen.
Die Evaluation wurde vom Institut für Bildung, Entwicklung und Beratung durchgeführt. Sie befasst sich mit der Konzeption und Umsetzung sowie der nachhaltigen Wirkung des Programms und bediente sich dabei einem Mix aus quantitativen und qualitativen Methoden. Abrufbar ist die Evaluation unter: www.dis-tanzen.de/publikationen/evaluation.