Das Theater im Schwetzinger Schloss ist ein Theater aus der Zeit Mozarts. Da passt es gut, dass das Nationaltheater Mannheim dieses Haus für einen Mozart-Da Ponte-Zyklus nutzt und mit "Cosí fan tutte" in der Regie von Tatjana Gürbaca einsteigt. „Mozart hören ist wirklich eine Schule des Lebens“, sagt sie im Interview. Und: „Was ich an diesem Stück von Mozart schon immer geliebt habe, ist, dass es wirklich funktioniert wie das Leben selber, dass nämlich Komödie und Tragödie die ganze Zeit Hand in Hand gehen. Man kann jede einzelne Sekunde dieses Stückes von beiden Seiten angucken. Man kann über alles, was passiert, lachen oder weinen.“ Tatsächlich hat das Publikum viel zu lachen in dieser Inszenierung, dargestellt wird aber auch der Kampf: nicht nur der Krieg, in den die beiden Männer ziehen, sondern auch der Kampf zwischen Mann und Frau, grau-schwarz gegen weiß. Und es ist ein durchaus feministischer Blick, den die Regisseurin auf das Geschehen wirft. Als „poetisches Kammerspiel“ wird der Theaterabend im Rhein-Neckar-Fernsehen bezeichnet und als „bemerkenswert facettenreicher Theaterabend“. „Gürbaca gelingt es, entspannt Menschen zu zeigen, aber sie verlieren völlig den Boden unter den Füßen, die Frauen und die Männer und das Publikum gewissermaßen auch. Die argen Dinge des Lebens unter Menschen sehen auf der Bühne aus wie ein Spiel. Aber wir schlucken“, so die Frankfurter Rundschau (FR). Der Chor ist hier – im Gegensatz zu den sechs Protagonisten – bunt und vielfältig kostümiert und zeigt „treffliche Kurzauftritte“ (FR). Das Foto (Maximilian Borchardt) zeigt hinten: Juraj Hollý (Ferrando), Csilla Csövari (Despina), Bartosz Urbanowicz (Don Alfonso), Ilya Lapich (Guglielmo); vorne: Seunghee Kho (Fiordiligi) und Shachar Lavi (Dorabella).