"Cosí fan tutte" in Münster

Es ist immer wieder spannend, wie Regisseure die etwas krude Geschichte der „Treueprüfung“ erzählen. Zwei Männer, überzeugt von der Treue ihrer Liebsten, lassen sich auf eine Wette ein, in der sie selbst keine glanzvolle Rolle spielen. „Eigentlich müsste der Titel (…) ‚Così fan tutti – So machen’s alle‘ heißen, da der Mangel an Weibertreue noch bei weitem von dem Mangel an Männermoral übertroffen wird.“ So lesen wir es auf der Webseite des Theaters Münster, wo das heiter-ernste Versteckspiel erfolgreich umgesetzt wurde. „Was Andreas Rosars Inszenierung bietet, ist ein Kaleidoskop feiner Arrangements, die mit der schiefen Symmetrie der Paare spielen, und viel Witz. Damit unterhält sie gut und breitet den Sängern einen roten Teppich aus“, so die Westfälischen Nachrichten. Und der Teppich wurde offenbar gut genutzt. Das Musiktheaterensemble konnte seine ganze Stärke und Ausgeglichenheit unter Beweis stellen“, heißt es im theaterpur.net. „Passend zum weihnachtlichen Familienfest zeigt das Theater Münster eine stimmige, abwechslungsreiche Inszenierung, die sich in detaillierter Personenregie mit dem Thema auseinandersetzt“, findet auch das online musikmagazin. Und Orchester wie Dirigent dürfen sich auch über Lob freuen: Fabrizio Ventura zeige „mit dem Sinfonieorchester Münster und Daniel Klein am Hammerflügel, was an Nuancen in dieser Partitur zu entdecken ist: richtig gut.“ Das Foto (Oliver Berg) zeigt Birger Radde als Guglielmo, Youn-Seong Shim als Ferrando, Lisa Wedekind als Dorabella, Sara Rossi Daldoss als Fiordiligi, Gregor Dalal als Don Alfonso und Eva Bauchmüller als Despina.

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