"I Capuleti e i Montecchi - Romeo und Julia" in Weimar

„Harmonisch weit ausgreifende Melodiebögen“ zeichnen die Musik Vincenzo Bellinis ebenso aus wie „energische Entladungen“, lesen wir auf der Webseite des Nationaltheaters Weimar. „Beide Gesichter seiner Kunst zeigt er in der außergewöhnlichen Romeo-und-Julia-Oper.“ Außergewöhnlich auch, weil sie eine andere Geschichte erzählt als die, die wir aus dem berühmten Schauspiel von Shakespeare kennen. Bei Bellini herrscht ein Bürgerkrieg in Verona; Romeo und Giulietta gehören den miteinander verfeindeten Fronten an. Ihre Liebe zueinander ist leidenschaftlich, darf aber nicht gelebt werden. Denn Romeo hat Giuliettas Bruder getötet. Hier spielt auch die Frage der Ehre eine Rolle, so hören wir im Podcast mit dem Regieteam Jossi Wieler und Sergio Morabito, die – gemeinsam mit Bühnenbildnerin Anna Viebrock – als langjähriges „Dreamteam“ nach Weimar gekommen sind, um die Bellini-Oper zusammen zu gestalten. Romeo als Warlord ist, nachdem Giulietta ihrer Liebe abschwört, bereit, sie auch gegen ihren Willen entführen. „Eine knallharte Geschichte über den Krieg und über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit einer Liebe, die zwischen die Fronten gerät“, so Morabito. Und Jossi Wieler berichtet über die Arbeit am Nationaltheater: „Wir sind extrem beflügelt durch die Begegnung mit diesem Ensemble, mit dem ganzen Theater, mit den Gewerken, mit dem Chor. Alle sind wahnsinnig motiviert und hören zu und bringen eine eigene Phantasie mit und eine Freiheit in der Arbeit, dass es für uns eine Riesenfreude ist.“ Das Foto (Candy Welz) zeigt Taejun Sun als Tebaldo, Oleksandr Pushniak als Capellio und Herren des Opernchors.

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