"Candide" in Pforzheim

Ein Buch heißt „Optimismus“, ein anderes „Zweifel“. Beide gehören zur Ausstattung in Leonard Bernsteins Oper „Candide“, die am Pforzheimer Theater Premiere hatte. „Eine Reise vom blinden Optimismus zum aufgeklärten Zweifel“ beschreibt auch Regisseurin Magdalena Fuchsberger im Interview. Bernstein hat Voltaires bekanntes Werk vertont, das eben diese Reise des Candide beschreibt. Anfangs glaubt er noch an die „beste aller möglichen Welten“, am Ende sieht er die Dinge realistischer. Für jeden Regisseur sei dieses Werk eine Herausforderung, erklärt Fuchsberger. Ihre Inszenierung ist offenbar gelungen. „In den sich teils überstürzenden, teils grotesk verzerrten Geschehen behält Fuchsberger die Übersicht, lässt die Satire nie zur Farce, den Spott nie zum Klamauk werden, wahrt eine rokokosanfte Ironie, die den galligen Witz und Humor des glänzenden Textes zur Geltung bringt“, schreiben die Badischen Neuesten Nachrichten. „Der Badischen Philharmonie unter Leitung von Mino Marani gelingt ein farbenprächtiges Potpourri, das bei den anfänglichen Erzählpartien etwas zurückhaltender hätte sein können“, meint die Pforzheimer Zeitung. Das Publikum jedenfalls dankte den Mitwirkenden mit begeistertem Applaus. Das Foto (Sabine Haymann) zeigt Kwonsoo Jeon als Gouverneur) und Johannes Strauß als Candide.

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