"Boccaccio" in Hildesheim

Die Frauen im Florenz des 14. Jahrhunderts sind offenbar nicht ganz so treu, wie es ihre Ehemänner gerne hätten. Sie sind durchaus offen für das eine oder andere Liebesspiel. Darüber schreibt der Dichter Boccaccio, den die Herren aus diesem Grund nicht unbedingt schätzen. Als er nun nach Florenz kommt, um dort selbst auf Freiersfüßen zu wandeln, gibt es ein wildes Durcheinander, viele Notlügen, Versteckspiele und Finten. Am Schluss aber bekommt Boccaccio seine Fiametta, und die anderen Protagonisten werden– auf unterschiedliche Art – ebenfalls befriedet. Franz von Suppés Komische Oper wurde 1879 uraufgeführt und war sofort ein Erfolg. Das Theater für Niedersachsen hat das turbulente Spiel nun auf den Spielplan gesetzt. „Franz von Suppés Musik (…) geht weit über das hinaus, was Operetten gewöhnlich zu bieten haben. ‚Boccaccio‘ ist mehr (Spiel-)Oper als Operette, musikalisch einfallsreich und wunderbar gearbeitet“, schreibt die Hildesheimer Allgemeine, die vor allem am zweiten Teil des Abends Gefallen findet: „Nach der Pause hatte die Produktion auf einmal Tempo, Witz, Situationskomik, Ironie.“ Das findet auch Citytoday-hildesheim: „Es war gutes, musikalisch hervorragendes Theater, was die Zuschauer bereits im ersten Akt zu sehen bekamen. Mit einer Ausnahme: vieles auf der Bühne wirkte zu langatmig. (…) Das änderte sich im zweiten Akt. Die Schauspieler wirkten nach der Pause wie befreit.“ Und die Hildesheimer Allgemeine lobt besonders den „Jugendchor des TfN, den – wie den ausgesprochen präsenten Opernchor – Achim Falkenhausen einstudiert hatte“. Foto: Jochen Quast

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