„Heiraten? Gott behüte!“. Das sagt Bénédict in Berlioz‘ opéra comique und streitet sich mit der ihm an Spott- und Streitlust ebenbürtigen Béatrice munter durch fast das ganze Stück – bis sie am Ende eben doch in Liebe zusammenfinden. Hector Berlioz war ein Verehrer William Shakespeares. Nachdem er sich zuvor in einer symphonischen Kantate bereits dem „Romeo und Julia“-Stoff gewidmet hatte, wählte er als Stoff für eine Oper Shakespeares Komödie „Viel Lärm um nichts“ und schrieb selbst das Libretto. Die Reaktionen auf die Uraufführung 1862 in Baden-Baden fielen eher mau aus. Die Kritiker, die die Premiere an der Kölner Oper, oder besser in der Dauer-Ausweichspielstätte Staatenhaus erlebten, reagieren mit mehr Begeisterung. „Zu hören ist (…) ein Wunderwerk. Generalmusikdirektor François-Xavier Roth leitet das Gürzenich-Orchester und macht die Empfindlichkeit der Musik spürbar“, schreibt die Frankfurter Rundschau, und: „Gesanglich muss der Chor Wesentliches leisten und leistet es (unter der Leitung von Rustam Samedov) …“. Auch der Kölner Stadtanzeiger hat lobende Worte für den Chor: „Der stark geforderte Chor, den Somarone sogar zu einer quasi-händelschen Fuge anhält, lässt (…) keine Wünsche offen.“ Und die Kölnische Rundschau kommentiert: „… ein quirliger Schelmenstreich, bei dem Regisseurin Jean Renshaw sehr passend die Szenerie mit Volksmassen fluten ließ.“ Das Foto (Hans-Jörg Michel) zeigt den Opernchor der Kölner Oper.