Die geplanten Sparmaßnahmen der Bayreuther Festspiele schlagen Wellen. Bereits Ende des vergangenen Jahres warnte die VdO vor einem Stellenkahlschlag, da die Zahl der festen Chor-Mitglieder um 40 Prozent von 134 auf 80 schrumpfen solle. Jetzt hat der langjährige Chorleiter der Bayreuther Festspiele seine Kündigung eingereicht, nachdem er insgesamt über 30 Jahre lang in Bayreuth tätig war und mit dem Festspielchor internationale Anerkennung und diverse Auszeichnungen erhalten hat. Grund dafür sei, so Friedrich in einem Interview mit dem Nordbayerischen Kurier, dass er in großer Sorge sei, dass sich der Festspielchor unter „Bedingungen, die nicht ich zu verantworten habe“, verändern werde und dass sowohl Klang, musikalische Qualität und Präzision darunter leiden würden.
Festspiel-Sprecher Hubertus Herrmann hat die Kündigung Friedrichs jetzt offiziell bestätigt, gab aber vor, dass der 66-Jährige wohl sowieso in Rente gehen würde. Die Suche nach einem Nachfolger sei bereits im Gange, berichtet Herrmann weiter: „Über die Nachfolge werden wir zum Ende der laufenden Festspielsaison informieren“. Die Bayreuther Festspiele enden am 27. August mit einer Aufführung des „Tannhäuser“.
Nach Angaben des Verwaltungsrats der Festspiele seien Sparmaßnahmen notwendig. Dies betreffe alle Opernhäuser durch eine „deutliche Kostensteigerung“, was Energie, Material und Personal betreffe sowie „durch sehr hohe Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst“.
Der Chorvorstand steht – unterstützt durch die VdO – seit längerer Zeit in einer Auseinandersetzung mit der Geschäftsführung über die zukünftige Personalstärke und die Einsatzbedingungen des Festspielchors.
Foto: Website Bayreuther Festspiele