„Hokus & Pokus“ entführt das Publikum in die Welt der Magie – und an den Hof des französischen Sonnenkönigs, hinter dessen schöner Fassade es Intrigen und dunkle Geheimnisse gibt. Zwischen historischen Begebenheiten und eigener Fiktion erzählt der belgische Choreograf Jeroen Verbruggen ein Tanzmärchen über diejenigen, die früher als Hexen verurteilt wurden. Der Sonnenkönig Ludwig XIV ist eng mit der Geschichte des klassischen Balletts verwoben. Als begeisterter Tänzer und Förderer der Künste spielte er eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Popularisierung des Balletts im 17. Jahrhundert. Und auch ein Kapitel der Hexengeschichte überschneidet sich mit seiner Regentschaft: An seinem Hof fanden eine Reihe von Prozessen wegen einer vermeintlichen Giftaffäre statt. Unter den Angeklagten befand sich Catherine Monvoisin, genannt „La Voisin", die beschuldigt wurde, den König mit ihren Tränken vergiften zu wollen. In einem zweiten Erzählstrang erfinden der junge Magier Hokus und seine Hexen-Schwester Pokus den wohl bekanntesten Zauberspruch der Welt: „Hokus Pokus Fidibus!“. Doch dieser Zauberspruch ist nur wirksam, wenn er von beiden zusammen gesprochen wird. Als Hokus zunehmend auf die talentierte Pokus neidisch wird, nimmt das Unheil seinen Lauf …
Verbruggen, geboren 1983, hat sich durch seine modernen Adaptionen von klassischen Titeln einen Namen in der Ballettwelt gemacht. Unter der musikalischen Leitung von Stephan Zilias wird die Thematik auch akustisch erfahrbar gemacht: Wie zwei Urkräfte treffen Magie und Gesellschaft in der Musik aufeinander. Während die Pauke in Gabriel Prokofievs Bass Drum Concerto den Takt angibt und die statischen Normen eines Königshofes repräsentiert, zeichnen die Streicher:innen in den Symphonien von Gloria Coates oder Nico Muhly ein geheimnisvolles Bild.
Bühne: Jürgen Franz Kirner; Kostüme: Emmanuel Maria Licht, Fabiana Piccioli; Dramaturgie: Leira Marie Leese
Premiere am 3. Mai am Operhaus Hannover