"Angels in America" in Bremen

Eine Abrechnung mit dem amerikanischen Traum ist das Theaterstück von Tony Kushner, das der Oper von Peter Eötvös zugrunde liegt. Im Mittelpunkt stehen fünf homosexuelle Männer, die unterschiedlich mit ihrer sexuellen Orientierung umgehen – bis hin zur Figur des Roy Cohn, der sich als Schwulenhasser geriert, aber durchaus „auf Männer steht“. Das Stück spielt in den 1980er-Jahren – und das Thema Aids ist omnipräsent. Aus dem Himmel kommen Engel, deren Wunsch, die Welt möge gerettet werden, letztendlich nicht fruchtet. Eötvös hat ein breites musikalisches Spektrum entwickelt mit Jazz-, Rock- und Musicalelementen ebenso wie Geräuschkulissen und Sprechgesang. „Die unterschiedlichen Charaktere werden in den nahtlos ineinander übergehenden Szenen von der Regisseurin Andrea Moses sehr deutlich gezeichnet“, schreibt die Nordwestzeitung (NWZ). „Andrea Moses hat diese komplexe Oper präzise und klug inszeniert und unparteiisch auf Aktualisierung verzichtet“, meint die Kreiszeitung. Der Weser Kurier berichtet, dass sich Moses auf ein „sehr stark agierendes Ensemble“ verlasse. Und: „Die Bremer Philharmoniker unter Leitung von William Kelley spielen das manchmal fast schmerzhaft punktgenau; das Sängerensemble agiert genauso präzise.“ „Moses gelingt es, eine verstörende, surreale Atmosphäre zu erzeugen, in der sich aber auch Platz für dezente Komik findet“, kommentiert der Opernfreund. Und die NWZ titelt: „Schwere Kost überzeugend serviert“. Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Ian Spinetti als Prior Walter, Marie Smolka als The Angel, Krassena Velkova als Angel Asiatica, Mariam Murgulia als Angel Africanii, Alberto Gallo als Angel Europe und Svenja Schicktanz als Angel Antarctica.

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